Marie-Thérèse Kerschbaumer

Marie-Thérèse Raymonde Angèle Kerschbaumer, geboren am 31. 8. 1936 in Garches bei Paris. Die Mutter war Österreicherin, der Vater Lateinamerikaner spanischer Herkunft. 1936 emigrierten die Eltern nach Costa Rica (San José), wo Kerschbaumer die ersten drei Kindheitsjahre verbrachte. 1939 nahm die Mutter sie mit nach Tirol, der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte jedoch die Rückreise nach Costa Rica und die Rückkehr zum Vater. Nach der behördlichen Trennung von der Mutter kam Kerschbaumer, die staatenlos war, in die Obhut des Großvaters. Ab 1942 Besuch der Volks- und Hauptschule in Tirol, 1948 Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft. 1953 Abschluß einer kaufmännischen Lehre an der Berufsschule in Kitzbühel. Von 1953–1956 arbeitete Kerschbaumer in England und Italien, nebenbei Besuch einer Kunstschule. 1957 Übersiedlung nach Wien und Arbeit in einem Reisebüro, daneben Besuch der Abendmaturaschule. 1963 Externistenreifeprüfung (Abendmatura) und Studium der Romanistik (Italienisch, Rumänisch) und Germanistik an der Universität Wien. Erste Veröffentlichungen ab 1964. Studienaufenthalte in Italien und Rumänien; Dissertation mit dem Thema „Die syntaktische Hervorhebung im modernen Rumänisch“; lernte anerkannte Linguisten (z.B. Roman Jakobson) und Linguistinnen und zahlreiche Literatinnen und Literaten kennen, deren Werke sie übersetzte. Ihr erster Gedichtband wurde in Rumänien publiziert. Nach der Rückkehr nach Wien 1971 heiratete sie den Maler Helmut ...